Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Streuobstanbau

Expertenforum für Fördermaßnahmen

Mit einer Machbarkeitsstudie zum Streuobstanbau in Baden-Württemberg sollen neue Ideen zum Schutz und der Förderung dieses Kulturlandschaftsguts gesammelt werden. Ein Expertenforum hat die bisher gesammelten Erkenntnisse nun diskutiert.

Veröffentlicht am
/ 2 Kommentare
Springob
Artikel teilen:

Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg hat eine „Situationsanalyse und Machbarkeitsstudie Streuobst Baden-Württemberg“ in Auftrag geben. Das Fachgutachten ist Grundlage für die Fortschreibung der Streuobstkonzeption des Landes. Bestehende Aktivitäten, Maßnahmen und Rahmenbedingungen zur Unterstützung des Streuobstbaus werden im Rahmen der Streuobstkonzeption auf ihre Wirksamkeit hin überprüft. Das Ziel ist eine Trendumkehr der rückläufigen Bestandszahlen der Streuobstbestände in Baden-Württemberg. Die Ergebnisse des Gutachtens werden Anfang 2022 erwartet.

Streuobstbestände als besonderes Anliegen der Landesregierung

„Streuobstbestände in Baden-Württemberg sind Kulturlandschaftsgut. Sie prägen unser Land und sind Sinnbild für artenreiche Lebensräume und regionale sowie nachhaltig erzeugte Produkte. Deshalb ist es nicht nur ein Ziel der Landesregierung, die Bestände zu erhalten und den Streuobstbau bedarfsgerecht zu fördern, ihn anzupassen und auszubauen, sondern allen Streuobstakteuren im Land und mir ein besonderes Anliegen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, Peter Hauk MdL, anlässlich eines Expertenforums.

Machbarkeitsstudie zu „Streuobsterlebniswelt Baden-Württemberg“

Die Streuobstbestände in Baden-Württemberg entwickeln sich rückläufig. Um diesem Trend entgegenzuwirken hat das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz ein Fachgutachten in Auftrag gegeben, das die Situation der Streuobstbestände analysiert. Teil des Gutachtens ist eine Machbarkeitsstudie für eine „Streuobsterlebniswelt Baden-Württemberg“. Sie soll dazu beitragen, Optionen und Rahmenbedingungen für die Neu- oder Weiterentwicklung eines touristischen Zentrums in Form eines Ausstellungs-, Veranstaltungs-, Bildungs-, Forschungs- oder Genussortes zu prüfen.

„Die Studie zeigt den Akteuren Handlungsoptionen auf, die sie dabei unterstützt, den Streuobstbau zukunftsfähig zu entwickeln. Im Fokus der Studie stehen vor allem die Bedürfnisse der Praxis und nicht der rechtliche Schutz. Dieser ist bereits ausreichend über das Erhaltungsgebot von Streuobstbeständen gesichert und im Biodiversitätsstärkungsgesetz verankert“, betonte Hauk MdL. „Das Fachgutachten ist Grundlage für die Überarbeitung der Streuobstkonzeption des Landes und damit ein wichtiger Baustein für eine tragfähige Bewirtschaftung der Streuobstbestände und eine nachhaltige und zukunftsfähige Verarbeitung und Vermarktung von Streuobstprodukten in Baden-Württemberg“, führte Hauk MdL fort.

Workshops mit Vertretern aus vielen Bereichen

Im Rahmen des Gutachtens fanden Workshops zur Bewirtschaftung und Pflege von Streuobstbeständen, zur Verarbeitung und Vermarktung der Streuobstprodukte sowie zur Bildung der Akteure statt. Daran beteiligten sich Bewirtschafter/innen, Streuobstinitiativen und -vereine, Naturschutz-, Obst- und Keltereiverbände, Verarbeiter und Unternehmern, Fachexpert/innen, Kommunen, Forschende, sowie Mitarbeitende von Fachverwaltungen und Bildungseinrichtungen. In den Workshops konnten die Bedarfe und Zielvorstellungen aus verschiedenen Perspektiven der Streuobstakteure identifiziert werden. Auf dieser Basis wurden Handlungsfelder skizziert, Streuobsterlebnis- und genussorte eruiert und konkrete Projekte entwickelt. 

„Ein Expertenforum hat heute die Ergebnisse des Workshops und die zukünftigen Handlungsfelder diskutiert, die den Streuobstbau in Baden-Württemberg voranbringen sollen. Das halte ich für einen richtigen und wichtigen Schritt, um die bisherigen Arbeitsergebnisse zu evaluieren und bedarfsgerechte sowie wirksame Maßnahmen daraus abzuleiten. Ich danke den Fachexpertinnen und Fachexperten sowie allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren, die sich mit ihrem Wissen und ihren Impulsen in den Prozess einbringen“, sagte der Minister.

2 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren
  • User_MTYwMjg4MA 02.11.2021 10:49
    Hallo,ich muss zu diesem Thema etwas schreiben. So wie die Streuobstflächen vergreisen,so vergreisen auch die derzeitigen Nutzer.Wenn es nicht gelingt,junge Menschen zur Übernahme und Pflege der Streuobstwiesen zu begeistern, werden die Bestände weiter zurück gehen.In diesem Zusammenhang muss man auf jeden Fall bedenken, dass sich junge Menschen kaum in den bereits jetzt schon mit alten Männern besetzten Obst- und Gartenbauvereinen anschließen werden. Zur Verjüngung der Besitzverhältnisse bei den Streuobstaltbestãnden sollte man überlegen,wie man kostenlos die Bestände in jüngere Hände übergibt.(Pacht mit späterer Überlassung usw..Mit etwas Mut lassen sich sicherlich gute Modelle finden.)Die Nutzung der Bestände sollte dann auch familienfreundlich möglich sein.( Laube,Spielmöglichkeiten usw.) Junge Familie suchen heute schon händeringend Obststückle. Derartige neue Maßnahmen laufen natürlich nicht von selbst.Die neuen, jungen Nutzer müssen fachkundig durch neutrale Berater begleitet werden. Durch diese Maßnahmen lassen meiner Meinung nach viele Streuobstwiese retten. Siegfried Münkel
    • Redaktion Obst&Garten 17.11.2021 13:08
      Hallo Herr Münkel, Sie haben vollkommen Recht, dass es junge Menschen braucht, die die Streuobstwiesen weiter pflegen. Aus meiner Sicht bietet die neue Lust am "Selbermachen" und dem Gärtnern eine gute Chance, wieder mehr junge Leute für die Streuobstwiesen zu begeistern. Das Wissen um die Pflege der Streuobstwiesen wächst leider nicht auf Bäumen und der Neueinstieg fällt sicher leichter, wenn man weiß, an wen man sich bei Fragen wenden kann. Da kann ein neutraler Berater helfen, wie sie vorschlagen. Aber auch Vereine oder Verbände sind da ein gute Anlaufpunkt. Inwiefern sich Vereine anders aufstellen können, um auch für junge Menschen wieder attraktiver zu werden, ist eine andere Frage. Meiner Erfahrung nach haben zum Beispiel viele junge Leute Sorge, sich einen zu hohen Zeitaufwand zuzumuten. Vielleicht braucht es mitunter aber auch einfach eine Außenkommunikation und einen Webauftritt, der junge Leute begeistert. Vielleicht könnten Sie sich mit Ihren Ideen in entsprechende Workshops/Expertenrunden etc. einbringen?
Was denken Sie? Artikel kommentieren