Tulpen in voller Blüte
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Für die Tulpen im Botanischen Garten Karlsruhe ist im April die Hauptblütezeit. Schon im 18. Jahrhundert blühten die Zwiebelpflanzen hier in zahlreichen farbenfrohen Varianten. Markgraf Karl Wilhelm, der Stadtgründer, war ein leidenschaftlicher Sammler der Zwiebeln. Damals war die Tulpenzucht fürstliches Hobby und eine kostspielige Mode. Heutzutage können die Gäste im Botanischen Garten in ein Blütenmeer aus 7.000 Tulpenblüten eintauchen.
Jetzt blühen fast alle Tulpen im Botanischen Garten. Sie sind nach dem milden Jahresbeginn früh dran. „So wie die Wetterprognose gegenwärtig aussieht, wird sich ihre Blüte noch bis in den Mai-Anfang ziehen“, schätzt Gartenleiter Thomas Huber die Lage ein. Tulpen sind in Karlsruhe ein Thema mit langer Tradition: Schon im 18. Jahrhundert sammelte und zog man hier im Schlossgarten diese prächtigen Zwiebelpflanzen. Damals waren sie noch eine luxuriöse Mode und so begehrt, dass der Markgraf seine Sammlung um 1730 in einem eigenen „Tulpenbuch“ porträtieren ließ. Heute werden diese kostbaren Aquarelle in der Badischen Landesbibliothek aufbewahrt. Kurz zuvor waren Tulpenzwiebeln sogar so begehrt, dass sie Spekulationsobjekte waren und einzelne Zwiebeln in den Niederlanden zu astronomischen Preisen gehandelt wurden. Als Markgraf Karl Wilhelm seiner Tulpenleidenschaft frönte, überwog allerdings längst wieder das wissenschaftlichen Interesse und die Freude an der Schönheit der Pflanzen.
Vielfalt durch Tradition
„Wir arbeiten im Botanischen Garten vor dem Hintergrund dieser großen Tradition“, erklärt Thomas Huber, der Gartenleiter. Daher versuchen die Gartenprofis, eine möglichst große Bandbreite an verschiedenen Sorten zu zeigen. Tulpen werden in verschiedene Klassen eingeteilt – und die sollen auch im Botanischen Garten präsent sein. Die Pflanzpalette in Karlsruhe umfasst frühe Tulpen, Darwin-Hybriden, Triumph-Tulpen, lilienblütige Tulpen und endet noch lange nicht bei den Papageien-Tulpen. Dazu kommen noch die Wildformen der Pflanze, die im Steingarten gezogen werden. Ihre Blüten sind kleiner, teilweise duften sie oder sie treiben mehrere Blüten auf einem Stängel.
Der richtige Pflanzplan
Die aktuelle Internetseite gibt auch jeweils Profitipps, um ähnliche Erfolge wie im Botanischen Garten zu erreichen. Gartenleiter Thomas Huber legt daher seine Planung offen: „Bei der Auswahl der Sorten ist das Gesamtbild aller Frühjahrsblüher maßgebend – im Schlossgarten wie zu Hause. Narzissen zuerst, diese blühen schon im März, gefolgt von Hyazinthen, frühen Tulpen, Kaiserkronen und späten Tulpen.“ Die gute Vorbereitung und sorgfältige Planung macht es möglich, dass von März bis Mitte Mai immer Zwiebelpflanzen blühen. Außerdem sorgen die Profis für eien dekorative Unterpflanzung und ergänzen die Beete durch Violen, Bellis, Vergissmeinnicht und andere Frühjahrsblüher.
Profitipps schon für das nächste Frühjahr
Dafür erarbeitet Thomas jeden Sommer einen Pflanzplan. Über 7.000 Zwiebeln hat das Gärtnerteam für das Frühjahr 2019 gesteckt. Im Schlossgarten und auf dem Schlosspatz kommen nochmal über 11.000 Zwiebelpflanzen hinzu. Gartenleiter Huber rät, früh mit der Planung anzufangen: Damit man im nächsten Frühjahr ein blühendes Beet hat, sollte bereits zum Ende des aktuellen Frühjahrs der Plan zur Bepflanzung im nächsten Jahr erstellt werden. Im Herbst, spätestens im November, müssen die Tulpenzwiebeln im Boden sein. Huber: „Die Zwiebeln brauchen den Frost, um im Frühling zu blühen.“
Weitere Tipps finden sich unter www.botanischer-garten-karlsruhe.de
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