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LVWO Weinsberg

Start für die neue Brennerei

Artenreiche Streuobstwiesen können auf Dauer nur erhalten bleiben, wenn deren Früchte ökonomisch attraktiv veredelt werden. Dies kann dadurch geschehen, dass sie die Grundlage für Brennereiprodukte bilden. Marktfähige Premiumprodukte bringen aber nur Brenner zuwege, die eine gute Aus- und Weiterbildung erfahren. Das waren die Kernthesen des baden-württembergischen Landwirtschaftsministers Peter Hauk bei der Eröffnung der neuen Lehr- und Versuchsbrennerei in Weinsberg.
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Dr. Dieter Blankenhorn, Direktor der LVWO, und Peter Hauk, baden-württembergischer Landwirtschaftsminister, drücken gemeinsam den Startknopf.
Dr. Dieter Blankenhorn, Direktor der LVWO, und Peter Hauk, baden-württembergischer Landwirtschaftsminister, drücken gemeinsam den Startknopf.LVWO Weinsberg
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„Wir haben die Gunst der fetten Jahre – was die Steuereinnahmen des Landes angeht - genutzt, um mehr in die Ausbildung im landwirtschaftlichen Bereich zu investieren. Das betrifft beispielsweise Gebäude und Labore oder wie hier eine Brennerei.“ Das sagte Hauk während der Einweihung der neuen Brennerei in den Räumen der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau (LVWO) in Weinsberg.

Für eine gute Ausbildung

Nach den einleitenden Worten des LVWO-Direktors Dr. Dieter Blankenhorn wies Hauk darauf hin, dass die beiden primären Ziele der Investition darin bestünden, angewandte Forschung für die Praxis zu betreiben sowie die Aus- und Weiterbildung weiter zu verbessern: „Als wir vor 20 Jahren begannen, eine Brenner-Ausbildung anzubieten, hat uns manch einer in Deutschland ausgelacht: Das konnte man schon immer, das sei kein großes Kunststück, war zu hören. Noch vor zehn Jahren hatte ich Schwierigkeiten, dass der damalige Bundesminister Seehofer den Brenner-Meisterlehrgang überhaupt als solchen anerkannt hat.“

Wertschöpfung für Streuobst schaffen

Angesichts des Auslaufens des Branntwein-Monopols sei es aber noch wichtiger als früher, Premiumprodukte anzubieten, um im Wettbewerb bestehen zu können, denn 08/15-Erzeugnisse gebe es schon zuhauf am Markt. „Gute Produkte werden aber nur durch gute Brenner erzeugt, und die Voraussetzung für gute Brenner ist die zielgerichtete Ausbildung“, sagte der Minister. Die Verbesserung der Ausbildung sei somit die baden-württembergische Antwort auf das weggefallene Branntweinmonopol. „Am Ende wird man das dadurch nicht vollständig kompensieren können. Aber es ist weit besser, als tatenlos zuzuschauen, wie die Streuobstwiesen mehr und mehr aufgegeben werden“, ergänzte Hauk. Er ging darauf ein, dass der größere Teil der rund 100 000 ha Streuobstwiesen schon heute nicht mehr adäquat gepflegt würden, dass die Bäume häufig nicht mehr geschnitten würden und daher überalterten. Durch die ungenügende Pflege sei letztendlich der gesamte, biologisch wertvolle Lebensraum Streuobstwiese in Gefahr. Zwar werde es nicht gelingen, überall den „letzten Baum“ zu erhalten. Aber indem man die Wertschöpfung durch vorzügliche Brennereierzeugnisse erhöhe, steige die Wahrscheinlichkeit, diese artenreichen Biotope bewahren zu können. Hauk wies darauf hin, dass ein großer Teil der deutschen Brenner im Südwesten Deutschlands zu Hause sei. Auch unter diesem Aspekt sei die Investition in die neue Anlage der LVWO sinnvoll.

Echt Baden-Württemberg

Die neue Weinsberger Anlage ist ein Produkt der Firma Arnold Holstein aus dem im Bodenseekreis gelegenen badischen Markdorf: „Ein badisches Produkt an einem württembergischen Standort ist eine gute Zusammenführung der beiden Landesteile“, war dem Minister wichtig.

Neue Brennereitechnik bei der Weinsberger LVWO

In Weinsberg wurden zwei neue Anlagen eingeweiht: Eine dampfbeheizte Verschlussbrennerei mit 400 l Blasenvolumen, drei einzeln abschaltbaren Verstärkerböden, Röhrendephlegmator, integriertem Kupferkatalysator und flexiblem Kühlsystem. Das zweite, danebenstehende Gerät ist eine klassische Abfindungsbrennerei mit 150 l Blasenvolumen.

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