Üppige Fuchsienpracht begeistert Blumenfreunde
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Bei einer Führung gab Zierpflanzengärtner Tobias Egner eine Übersicht über die Geschichte der Fuchsien. Sie wurden von Charles Plumier (1646-1704) während seiner dritten Amerikareise 1895 auf der Karibikinsel Hispaniola (heute Haiti) in den Gebirgen von Santo Domingo entdeckt. Er benannte die Pflanzen nach dem berühmten Mediziner und Botaniker Leonhard Fuchs (1501-1566), der 1535 eine Professur der Medizin an der Universität Tübingen erhielt und dort auch den ersten botanischen Garten der Universität gründete.
Züchtung moderner Sorten
Etwa um 1825 begann in England die Züchtung von Fuchsiensorten. Schon kurze Zeit später folgten Frankreich und Deutschland. Heute soll weltweit die Zahl der Züchtungen die 12.000er Marke weit übersteigen. Wohl die erste Fuchsienart, die nach Europa kam, war F. coccinea, der schon bald die Art F. magellanica folgte. So schilderte Tobias Egner die Entwicklung der Fuchsien von interessanten Wildpflanzen mit oft sehr kleinen Blüten bis zu prächtigen, modernen Sorten mit üppiger Blütenpracht. Als Beispiel wurde die Wildform Fuchsia obconica vorgestellt, die aus Mexiko eingeführt wurde und schneeweiße Blütchen in einer Größe von weniger als 1 cm ausbildet. Dagegen hat die Sorte 'Bella Rosella' vergleichsweise große Blüten. Sie wurde 1988 in den USA gezüchtet und wird heute bei uns als "Kalifornische Traumfuchsie" mit wunderschönen riesigen Blüten vor allem als Ampelpflanze kultiviert. Sorten mit so großen, hängenden Blüten erinnern gern an Ballerinas, die in der Luft tanzen und wahre Schaustücke darstellen. Eine Besonderheit im Sortiment der Wilhelma ist auch die Sorte 'Tom West', die im Gegensatz zu den anderen Sorten panaschierte, also grün-weiß gestreifte Blätter ausbildet.
Wertvolle Tipps zur Kultur
Tobias Egner gab auch viele Tipps zur Kultur. Interessant war dabei der Hinweis, dass Fuchsien ganz allgemein nicht zu den winterharten Pflanzen zählen, es aber doch einige Arten und Sorten gibt, die ausgepflanzt auf Beete einen milden Winter überstehen können. Dazu zählen F. magellanica-Formen, wobei aber auch bei diesen Sorten oberirdische Pflanzenteile meistens erfrieren. Das gilt übrigens auch für die Art F.arborescens.
Weitere Informationen zur Ausstellung unter www.wilhelma.de
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