Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Arbeitskreis Steinobst Baden-Württemberg

Erfahrungsaustausch im Steinobstanbau

Baden-Württemberg ist nicht nur das Heimatland der deutschen Zwetschgenproduktion, auch bei Süßkirschen, Pfirsichen und Aprikosen kann das Land aufgrund der klimatischen Verhältnisse punkten. Vor allem Süßkirschen erfreuen sich wachsender Nachfrage zumal im Hausgarten, ohne Schutznetze und Regendach, nur noch selten gesunde Früchte wachsen.
Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Die Arbeitskreisteilnehmer Steinobst vor der Zwetschenfruchtwand
Die Arbeitskreisteilnehmer Steinobst vor der ZwetschenfruchtwandEllwein
Artikel teilen:

Am 31. Mai 2017 trafen sich die Mitglieder des Arbeitskreises Steinobst B.-W. auf Einladung der Vorsitzenden Ute Ellwein im Obstbau Lehr- und Versuchsbetrieb beim LTZ Augustenberg zur jährlichen Arbeitstagung. Die aus Baden-Württemberg und auch Bayern angereisten 17 Teilnehmer, engagieren sich in der Beratung von Markterzeugern und Direktvermarktern in verschiedenen Regionen Baden-Württembergs, der Züchtung neuer Qualitätssorten und der Prüfung von Sorten, Unterlagen und Anbausystemen. Die Mitglieder des Arbeitskreises diskutieren die unterschiedlichen Bedingungen in den Regionen und tauschten ihre Erfahrungen aus.

Know-how sitzt am LTZ
Am Landwirtschaftlichen Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg ist der umfassende Bereich der Pflanzengesundheit des Landes beheimatet. Neben den Experten der Mykologie, Virologie, Bakteriologie und zoologischen Diagnostik unterstehen Abteilungsleiter Dr. Michael Glas u. a. die Referate Pflanzenschutz im Obstbau, Hopfen und Technik, sowie Ackerbau und Gartenbau. Verständlich, dass bei der diesjährigen Tagung Kurzreferate zu aktuellen Themen präsentiert wurden. Nach einer Vorstellungsrunde und Berichten zur Frostsituation konnte Dr. Olaf Zimmermann über invasive Schaderreger im Steinobstanbau informieren. Vor allem die Maulbeerschildlaus und die Rote Austernschildlaus sind im Vormarsch. Dr. Kirsten Köppler erläuterte aktuelle Erkenntnisse zur Kirschessigfliege und deren Bekämpfung. Michael Petruschke konnte mit seiner Darstellung neuer Untersuchungen zu scharkaresistenten Aprikosenzüchtungen die Teilnehmer auf den neuesten Stand der Züchtung und Virusfreimachung bringen.

Blick auf die Kulturen
Am Nachmittag wurden die Steinobstkulturen im Obstbau Lehr – und Versuchsbetriebs besichtigt. Aufgrund der Frostnächte vom 19. bis 21. April sind bei Aprikosen und Pfirsichen nur vereinzelt Früchte zu finden. Bei Zwetschgen sind maximal 10% einer durchschnittlichen Ernte zu erwarten. Am besten konnten sich noch spätblühende Süßkirschen der Kälte erwehren. Wenige Sorten wie ´Giorgia´ und ´Summit´ haben gute Erträge, ´Carmen´, ´Vanda´ oder ´Tamara´ liefern geringe bis mittlere Erträge. Neben der Prüfung des aktuellen Steinobstsortimentes auf Anbaueignung in Baden-Württembergischen Betrieben liegt ein weiterer Schwerpunkt im Vergleich verschiedener Anbausysteme, welche zum einen die Produktion von Qualitätsfrüchten effektiver gestalten und andererseits durch technische Lösungsansätze Pflanzenschutzmaßnahmen reduzieren sollen.

Anbau an Fruchtwänden
Der Anbau von Süßkirschen und Zwetschgen an Fruchtwänden wird in Hinblick auf die Voll-Einnetzung gegen die Kirschessigfliegen immer interessanter. Verschiedene Erziehungsformen und Unterlagenkombinationen wurden rege diskutiert. Durch den geringen Behang konnte der maschinelle Rückschnitt bei einer 6 jährigen Zwetschgenfruchtwand demonstriert werden. Bislang wurde der maschinelle Rückschnitt Ende Mai zur Reduzierung des Wachstums der diesjährigen Triebe und Ernteerleichterung durch verbesserte Belichtung eingesetzt. In diesem Jahr, ohne Behang, erfolgte erstmals ein Zurücksetzen ins Alte Holz, um den Neuaustrieb aus der Stamm- und Haupttriebbasis zu fördern. Ob dies glückt, werden die kommenden Jahre zeigen.

Unterlagen im Vergleich
Die Besichtigung mehrerer Unterlagenvergleiche bei Zwetschgen, u. a. ein internationaler Vergleich der Zwetschgenunterlagen Weiwa, Docera 6 und Dospina 235 in Kombination mit ´Jojo´ wurde in Augenschein genommen, sowie verschiedene Sorten in Kombination mit Wavit und VVA1. Die Vorstellung der im Frühjahr neu angelegten Anbauversuche mit Zwetschgensorten, an vom Boden beerntbaren schmalen Systemen, rundete die Veranstaltung ab. Die regen Diskussionen zeigen die Aktualität der Versuchsarbeit im Obstbau Lehr- und Versuchsbetrieb und der Dank der Teilnehmer galt vor allem der innovativen Arbeit des Obsthof-Teams unter Leitung von Hermann Meschenmoser.
Ute Ellwein:



 

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren