Stunde der Wintervögel: Dramatischer Rückgang erkennbar
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Das erste Ergebnis ist ernüchternd: Es gibt deutlich weniger Gartenvögel als im Vorjahr. Dieser Trend gilt zwar bundesweit, insgesamt ist der Vogelmangel im Westen Deutschlands aber dramatischer als im Osten. Besonders schlimm sieht die Lage im Südwesten, also auch in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, aus.
Gerade bei den sogenannten Höhlenbrütern wurde generell ein starker Rückgang festgestellt. Bei Buntspechten oder allen Meisen-Arten gab es bundesweit ein Minus von 30 Prozent, im Südwesten sogar von über 40 Prozent. Warum, ist noch nicht ganz klar.
Zwei Gründe hält der NABU für wahrscheinlich:
• Erstens das feuchte Frühjahr 2016, das vermutlich dazu geführt hat, dass viele Jungvögel an Unterkühlung gestorben sind. Gleichzeitig war Futter Mangelware.
• Zweitens sorgt der hohe Pflanzenschutzmittel-Einsatz in der Landwirtschaft schon seit Jahren dafür, dass es generell immer weniger Insekten gibt.
Gute Nachrichten gibt es aber auch - von der Amsel: Hier wurden knapp 30 Prozent mehr gezählt als im Vorjahr.
Erste Ergebnisse aus Baden-Württemberg
Der Trend, der sich in den letzten Wochen abgezeichnet hat, wurde bestätigt. Auch in Baden-Württemberg sieht es schlecht aus für die Vögel, die ihre Jungen in Baumhöhlen oder Mauerlöchern aufziehen. Gerade bei Kohl- und Blaumeisen gibt es in Baden-Württemberg einen Rückgang von über 40 Prozent.
Ein Plus gibt es hingegen bei der Amsel: Hier wurden knapp 30 Prozent mehr gezählt - allerdings nur in den Gebieten, die im letzten Jahr nicht vom Usutu-Virus betroffen waren. Auch beim Star gibt es eine Zunahme von 30 Prozent.
Erste Ergebnisse aus Rheinland-Pfalz
Die "Stunde der Gartenvögel" hat in Rheinland-Pfalz zu einer Rekordbeteiligung geführt. Rund 4.000 Menschen haben eine Stunde lang die Wintervögel in ihrem Garten oder im Park gezählt.
Besonders schlecht sieht in Rheinland-Pfalz die Lage bei den Höhlenbrütern aus: Speziell bei Kohl- und Blaumeisen gibt es einen Rückgang von rund 50 Prozent. Gute Nachrichten gibt es hingegen von Haussperling und Amsel - hier wurden mehr Exemplare gezählt als im Vorjahr.
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