Beerenanbau: Bodenbürtige Krankheiten
Erdbeer-, Himbeer-, Johannisbeeroder
Holunderkulturen werden oft
von Krankheitserregern befallen, die im
Boden leben. Pilze etwa können die Wurzelsysteme
zerstören oder in die Wurzelgefäße
und anschließend in die oberen
Pflanzenteile eindringen. Phytophthora und
Verticillium-Arten sowie Chalara elegans
gehören dabei zu den häufigsten
Erregern, die Beerenobst infizieren.
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Die
Pilze sind schwer auszumachen, da die
oberirdischen Pflanzenteile nur bei starkem
Befall eindeutige Symptome aufweisen,
u.a. reduzierten Wuchs und geringeren
Fruchtansatz. Die zum Teil sehr
hohen Ertragsausfälle können die Wirtschaftlichkeit
der Beerenkultur gefährden.
In einem Feldversuch der Schweizer
Forschungsanstalt Agroscope Changins-
Wädenswil (ACW) wurden Erdbeeren
auf Parzellen gepflanzt, die vorher mit
verschiedenen organischen und chemischen
Bodenverbesserungsmitteln behandelt
worden sind. Einzelne Behandlungen
zeigten eine ausgeprägte Wirkung
auf den Wuchs der Erdbeerpflanzen.
Dabei führte die chemische Desinfektion
des Bodens zu den starkwüchsigsten
Pflanzen, während die schwächsten
Pflanzen in den Kontrollparzellen
ohne Bodenbehandlung zu finden waren.
Keine einzige Versuchsparzelle wies
Bodenkrankheitssymptome wie Welke
oder Austrocknung der oberirdischen
Pflanzenteile auf. Dennoch war der Erdbeerertrag
der Kontrollparzelle im Vergleich
zur chemisch behandelten Parzelle
nur halb so hoch.
Auch der Anbau von Gründüngungspflanzen
wie Senf oder Roggen verringerte
das Auftreten von Verticillium dahliae,
einer der wichtigsten Bodenkrankheiten
in der Schweiz, um 80 %. Daher
ist der Einsatz von Gründüngung bei angepasster
Fruchtfolge eine vielversprechende
Option für die Zukunft des Beerenanbaus.
Forschungsanstalt ACW/CH
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