Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.

„Gift“ für Allergiker: Blühendes Traubenkraut (Ambrosie)

Seit Ende Juli bis weit in den Oktober hinein blüht das Beifußblättrige Traubenkraut (Ambrosia coronopifolia), auch Aufrechtes Traubenkraut, Wilder Hanf, Ragweed oder kurz Beifußambrosie genannt. Schon wenige Pollen in der Luft können empfindliche Menschen sensibilisieren (Vorstufe zur Allergie) und bei Allergikern Asthma oder Heuschnupfen auslösen.
Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Kurz
nach der Keimung ist die Beifußambrosie noch harmlos, im Bild sind bereits Blütenstände ausgebildet
Kurz nach der Keimung ist die Beifußambrosie noch harmlos, im Bild sind bereits Blütenstände ausgebildetBuchter/ACW
Artikel teilen:
Alarmierend ist bei dieser eingeschleppten Pflanze, dass auch Personen reagieren, die keine Heuschnupfenallergie haben. Besonders ärgerlich ist, dass sich durch die sehr spät beginnende Blüte im Hochsommer die Leidenszeit von Pollenallergikern verlängert. Bei manchen zeigen sich Hautreaktionen, wenn sie den Blütenstand oder die Blätter berühren. Das im 19. Jh. aus Nordamerika eingeschleppte Traubenkraut trat all die Jahre nur sporadisch auf. Erst die Einfuhr von ambrosiehaltigem Vogelfutter führte zu einer rasanten Verbreitung in den letzten Jahren. Auch wenn Importfuttermittel inzwischen keine Samen mehr enthalten dürfen, ist das Potenzial noch groß, da die bereits vorhandenen Samen gut 40 Jahre keimfähig bleiben. Im Vergleich zu unserer heimischen, heilwirksamen Beifußart (Artemisia vulgaris) hat der einjährige Spätblüher hellere, breitere, feiner geschlitzte und grundsätzlich gestielte Blätter. Zerreibt man sie, entsteht im Gegensatz zum nicht verwandten „echten“ Beifuß kein Geruch. Wer Ambrosien in der Nähe seines Futterhäuschens entdeckt, rupft sie möglichst sofort aus, am besten mit Handschuhen und im blühenden Zustand zusätzlich mit Atemschutz und Brille. Umfangreiche Informationen rund um die invasive Pflanze bietet das Julius-Kühn-Institut (Fachtagung vom 10. bis 12. September 2013, siehe Printausgabe S. 357), der Deutsche Allergie- und Asthmabund beleuchtet detailliert die allergene Wirkung.
Dr. Helga Buchter-Weisbrodt
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren