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Mistel – geheimnisvoller Glücksbringer

Beim winterlichen Spaziergang fallen sie besonders auf: Mistelpflanzen, die in den kahlen Bäumen wie große Vogelnester sitzen.
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Silke Modjesch
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Angesichts ihres eigenartigen Wuchses kann man sich leicht vorstellen, dass diese Pflanzen schon in früheren Jahrhunderten das Interesse der Menschen auf sich gelenkt haben. Wachsen sie doch in luftiger Höhe auf scheinbar toten Ästen und trotzen der Vergänglichkeit von Herbst und Winter durch ihre immergrünen Blätter. Außerdem erinnern ihre weißlichen Früchte an Perlen und reifen ausgerechnet im Dezember! Kein Wunder also, dass die Mistel (Viscum album) seit jeher als geheimnisvolle Pflanze mit Zauberkraft angesehen wurde. Davon zeugen auch die vielen überlieferten volkstümlichen Namen wie „Bocksfutter“, „Drudennest“, „Donnerbesen“ oder „Hexenkraut“. Man sprach ihr unter anderem die Kraft zu, vor Feuer und bösen Geistern zu schützen. Sie galt als Spender von Lebenskraft und vor allem als Glücksbringer, ähnlich wie heutzutage vierblättriger Klee oder Hufeisen. In zahlreichen Riten und auch als Heilmittel wurde sie eingesetzt.
 
In der Weihnachtszeit lebt ein Teil dieser alten Mythen wieder auf. Zwar wird man wohl eher selten einen weiß gewandeten Druiden mit einer goldenen Sichel bewaffnet eine Eiche erklettern sehen (außer in einem Asterix-Comic), aber als Dekorationselement mit großem Symbolcharakter hat die Mistel in unsere modernen Wohnungen Einzug gehalten. Grüne oder silber- und goldfarben besprühte Mistelzweige werden als Beiwerk in Sträußen und Kränzen verwendet, einzeln in der Vase aufgestellt oder über Türbogen aufgehängt.
 
Bei allen Misteln handelt es sich um Halbparasiten. Sie entziehen ihren Wirten nur das aus den Baumwurzeln Richtung Blätter gepumpte Wasser mit den darin gelösten Nährsalzen. Die für das Wachstum notwendigen Kohlenhydrate stellen sie selbst durch Fotosynthese her. In der Regel sind die Schäden (außer bei Massenbefall) an den Bäumen daher gering. Besiedelte Äste können allerdings brüchig werden. Ebenso kann die Wüchsigkeit der Bäume reduziert sein und bei Obstbäumen kann der Ertrag sinken.


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