Ungewöhnliche Netzflügler: Schmetterlingshafte
Sieht man das erste Mal einen Schmetterlingshaft auf einer Blumenwiese
fliegen, fragt man sich, ob es sich nun um einen Schmetterling oder etwa eine Libelle handelt. Doch dieses Insekt ist weder mit den bunten Faltern noch mit den „Teufelsaugen“ verwandt.
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Der Schmetterlingshaft gehört zur Familie
der Netzflügler, zu der z.B. auch die Florfliege gezählt wird. Eine nähere Verwandtschaft besteht zu den Ameisenjungfern,
besser bekannt durch ihre Larven, die Ameisenlöwen, die in sandigen
Böden trichterförmige Gruben bauen.
Rutscht eine Ameise in den Trichter, wird sie ruckartig mit den Mundwerkzeugen
gepackt und ausgesaugt.
Von den Schmetterlingshaften leben drei Arten in Mitteleuropa, davon zwei am Kaiserstuhl. Sie sind etwa so groß wie ein mittlerer Schmetterling. Die Art Libelloides coccajus fliegt von Mai bis Juli,
Libelloides longicornis kann man von Juni bis August beobachten. Beide Arten haben einen schwarzen Körper und mehr oder weniger schwarzgelbe Flügel. Sie unterscheiden sich nur unwesentlich.
Auch sind Männchen und Weibchen
einander sehr ähnlich.
Die geschickten Flieger erbeuten andere
Insekten im Flug. Halb- und Volltrockenrasen
bilden ihre Lebensräume. Die Larvenentwicklung erfolgt in einem benachbarten, jedoch andersartigen Biotop. Die Larven leben in der oberen Bodenschicht, bevorzugt an Kräutern.
Garlef Steinborn, Worms
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