Imkerei: Honigbienen verhungern im Sommer
Die Honigbienen in Deutschland leiden mitten
im Sommer an Futtermangel und würden
verhungern, wenn sie nicht mit Zuckerlösung
am Leben erhalten würden – die fehlenden
Eiweißvorräte der Bienen aus Blütenpollen lassen sich jedoch nicht ersetzen.
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Wenn nicht rasch ein Umdenken und ein anderes Handeln in der Landwirtschaft erfolgt, werden wir stumme
Sommer erleben – und sehen, dass die Bienen
für die Bestäubung und damit auch für die Ernten unersetzlich sind.
Nach der Rapsblüte Mitte bis Ende Mai beginnt
für die Bienen in vielen Regionen Deutschlands
eine Zeit des Mangels und oft auch des Hungerns. Gerade in den Jahren, in denen es aus dem Wald keinen Honig zu gewinnen gibt, wird deutlich, dass auf den Feldern und Wiesen mittlerweile zu wenig blüht, um Insekten ausreichend
Nahrung zu bieten. Verantwortlich dafür ist die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft. Besonders der Anbau von nach-wachsenden Rohstoffen wirkt sich dramatisch aus. In vielen Regionen dominiert zudem der Maisanbau und die Wiesen werden zur Gewinnung
von Silage vor der Blüte so oft gemäht, dass dort für blütenbesuchende Insekten nichts mehr zu holen ist.
Professor Dr. Jürgen Tautz vom Biozentrum der Universität Würzburg bestätigt, dass sich durch die fehlende Menge und die mangelnde Vielfalt des noch vorhandenen Blütenangebotes
die Fitness der Völker der Honigbienen zum Teil drastisch verschlechtert hat und „ein zu geringes und zu einseitigesBlütenangebot zur Schwächung und im Extremfall zum Zusammenbruch
der Bienenvölker führt“. Hier muss die Politik steuernd eingreifen, damit die Entwicklung
sowohl den Landwirten als auch den grundlegenden Bedürfnissen von Menschen und Natur gerecht wird.
Imkerei Günter Friedmann, Küpfendorf-Steinheim
Imkerei Günter Friedmann, Küpfendorf-Steinheim
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