Weltweit gesuchte Rarität: Biobauern
Heimische Bauern können in Deutschland die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln nicht decken. Die Umstellungsrate auf Bio-Landbau ist viel zu gering, hier wären Prämien weitaus sinnvoller investiert als in das Vernichten älterer Autos.
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IFOAM-Präsidentin Katherine DiMatteo bemängelt auch für Nordamerika das zu langsame Umstellen. Erst 10.000 von
2,2 Mill. Betrieben in den USA wirtschaften biologisch. Nur 5 % des Gemüses und 1 % der Milchprodukte stammen aus Bio-Betrieben
(www.ifoam.org). Der globale Bio-Markt wuchs zwar bis 2008 jährlich um
5 Mrd. auf 46 Mrd. Dollar und in Europa kann Österreich als Spitzenreiter (vor Dänemark
und der Schweiz) mit stattlichen 13,4 % Bio-Anbaufläche aufwarten. Aber Deutschland kommt nicht einmal auf 5 %.
Die internationalen Ernährungsexperten der Vereinten Nationen (FAO) weisen da-
rauf hin, dass ausschließlich der kleinstrukturierte
Landbau das Welthungerproblem
lösen kann, da nur die Mikroökonomie
den Weltmarkt-Schwankungen trotzt. Aus dieser Sicht sind die Erzeugerstrukturen
beispielsweise im badischen Rheintal mit den vielen kleinen Beerenbetrieben, aber auch jeder einzelne Nutzgarten langfristig
gesehen ein wertvoller Beitrag für die Ernährung – und zudem umweltschonend,
wenn gerade hier konsequent umgestellt
und biologisch bewirtschaftet wird. Aufgrund der kleinen Parzellen müssten aber alle mitziehen. Eine interessante Vision:
Bio wird nicht nur im Garten Standard.
Dr. Helga Buchter-Weisbrodt
Dr. Helga Buchter-Weisbrodt
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