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Wachstum oder Abwehr

Wie sich der Ertrag bei Kartoffeln steigern lässt

Es geht nicht alles auf einmal: Wenn die Kartoffel sich gegen Schädlinge und Krankheiten verteidigt, wächst sie langsamer. Ihre Energie steckt sie dann verstärkt in die Abwehr. Liegt ihr Fokus auf Wachstum, wird sie anfälliger für Schädlinge und Krankheitserreger. Forschenden ist es nun gelungen, den Stoffwechsel der Kartoffel besser zu verstehen.

von Universität Potsdam erschienen am 16.08.2025
Frisch geerntete Kartoffeln auf dem Acker © Digihelion/Shutterstock.com
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Auf einen Blick

Um den Kompromiss zwischen Wachstum und Abwehr im Zusammenhang mit dem Stoffwechsel von Nutzpflanzen zu untersuchen, haben Forschende der Universitäten Potsdam und Erlangen, des Max-Planck-Instituts für Molekulare Pflanzenphysiologie und des National Institute of Biology, Ljubljana, das Genom-Stoffwechselmodell Kartoffel-GEM entwickelt. Die erste groß angelegte metabolische Rekonstruktion dieser Art stellt eine nützliche Ressource dar, um zukünftig Pflanzensorten mit verbesserter Stresstoleranz und hohem Ertrag zu züchten.

Die Kartoffel ist weltweit eine der wichtigsten Kulturpflanzen. Virusinfektionen und der Befall durch Pflanzenfresser wie den Kartoffelkäfer können zu Ernteausfällen von bis zu 80 Prozent führen. Werden die Pflanzen angegriffen, verlangsamen sie ihr Wachstum, um mehr Ressourcen für Abwehrzwecke einzusetzen, einschließlich der Produktion von Signal- und Abwehrstoffen. Ein schnelles Wachstum führt dagegen zu einer erhöhten Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheitserreger, da es Vorrang vor der Verteidigung hat. Das Forschungsteam untersuchte diesen Kompromiss zwischen Wachstum und Abwehr mithilfe eines Stoffwechselmodells auf Genomebene (GEM) für die Kartoffel. Die Ergebnisse sind im Journal „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America“ erschienen.

„Die groß angelegte Stoffwechselrekonstruktion Kartoffel-GEM bildet den gesamten bekannten Sekundärstoffwechsel dieser wichtigen Kulturpflanze ab“, berichtet Zoran Nikoloski, Professor für Bioinformatik an der Universität Potsdam und Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie. Das mathematische Modell ermöglicht eine umfassende Analyse des Zusammenspiels zwischen Wachstums- und Abwehrprozessen und ist eine hervorragende Plattform für die weitere Entwicklung und Anwendung. „Die molekularen Mechanismen besser zu verstehen, die der Stressreaktion von Pflanzen zugrunde liegen, kann Züchtungsstrategien verbessern und uns helfen, Pflanzensorten mit verbesserter Stresstoleranz, Ertrag und Qualität zu entwickeln“, fasst er zusammen.

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