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Erste Ernteschätzung 2024

Kirschernte deutlich unter Zehnjahresniveau

Die deutschen Obstbaubetriebe erwarten eine geringere Kirschenernte als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach einer ersten Ernteschätzung zum Stichtag 10. Juni 2024 mitteilt, gehen die Betriebe für das Jahr 2024 von einer Gesamterntemenge für Süß- und Sauerkirschen von 41.100 Tonnen aus.

Veröffentlicht am
Werner-Gnann
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Die Kirschenernte wird damit voraussichtlich etwas besser ausfallen als im unterdurchschnittlichen Vorjahr mit 40.200 Tonnen (+2,3 %), aber 13,2 % schlechter als im Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2023 (47 300 Tonnen).

Deutliche regionale Unterschiede werden bei der Süßkirschenernte erwartet. Die bundesweite Süßkirschenernte wird 2024 mit 33 800 Tonnen in etwa auf dem Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre liegen (-0,9 %). Verglichen mit dem weniger guten Erntejahr 2023 wird eine um 4,4 % höhere Süßkirschenernte erwartet. Die diesjährigen Ernteschätzungen weisen jedoch regional erhebliche Unterschiede auf. In nahezu allen Bundesländern liegen die Erwartungen deutlich unter dem Niveau der letzten Jahre. Durch Spätfröste während der Blütezeit und das regenreiche Frühjahr kam es teilweise zu erheblichen Schäden in den Obstanlagen bis hin zu Totalausfällen.

Aufatmen in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg, dem bedeutendsten Bundesland für den Süßkirschenanbau, sind die Ernteerwartungen hingegen positiv. Nach ersten Schätzungen werden hier dieses Jahr auf einer Anbaufläche von 2600 Hektar insgesamt 21.400 Tonnen Süßkirschen (+55,7 % zum Vorjahr) geerntet. Die Obstbaubetriebe in Niedersachsen erwarten von 500 Hektar Anbaufläche mit 3400 Tonnen eine um ein Drittel (-32,4 %) geringere Erntemenge gegenüber dem Vorjahr. Dies ist die zweitgrößte Erntemenge der Bundesländer, Rheinland-Pfalz liegt mit 2800 Tonnen (-0,5 %) und 700 Hektar Anbaufläche auf dem dritten Platz. Insgesamt werden in Deutschland auf 5700 Hektar Süßkirschen angebaut.

Sauerkirschenernte deutlich rückläufig

Die Sauerkirschenernte 2024 erreicht nach ersten Schätzungen mit 7300 Tonnen den niedrigsten Wert der letzten zehn Jahre, wobei auch stark rückläufige Anbauflächen eine bedeutende Rolle spielen. Verglichen mit dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre (13.300 Tonnen) wird die diesjährige Sauerkirschenernte voraussichtlich um 44,8 % geringer ausfallen. Die zugehörige Anbaufläche von 1500 Hektar ist 29,3 % kleiner als noch im Jahr 2014 (2200 Hektar). Zusätzlich wurde auch die Sauerkirschenernte 2024 durch ungünstige Witterungsbedingungen, Spätfrost und regional auftretende Wetterereignisse negativ beeinflusst. Daher liegt die diesjährige Ernteschätzung für Sauerkirschen weitere 6,2 % unter dem bereits sehr geringen Wert von 2023 mit 7 800 Tonnen.

Das Bundesland mit der größten Anbaufläche für Sauerkirschen ist Rheinland-Pfalz (460 Hektar), gefolgt von Sachsen (330 Hektar) und Baden-Württemberg (240 Hektar). Bezogen auf die erwartete Erntemenge zeigen sich aufgrund von lokalen Wetterereignissen sowie unterschiedlicher technischer Ausstattung der Obstbaubetriebe (zum Beispiel durch Nutzung von Schutzabdeckungen) auch im Sauerkirschenanbau erhebliche regionale Unterschiede.

Für Baden-Württemberg wird eine Erntemenge in Höhe von  300 Tonnen (+391,5 % zum Vorjahr) erwartet, gefolgt von Rheinland-Pfalz mit 1400 Tonnen (-32,7 %) und Sachsen mit 33 Tonnen (-98,1 %).