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Artenreiche Wiesen als Klimaschutz

Artenvielfalt sorgt für stabilere Bodentemperaturen

Eine aktuelle Studie offenbart eine überraschende Erkenntnis: Die Vielfalt von Pflanzen auf einer Wiese kann als natürlicher Puffer gegen Schwankungen der Bodentemperatur dienen und somit den Auswirkungen des Klimawandels entgegenwirken.

von Redaktion/ Pflanzenforschung.de erschienen am 13.06.2024
Artenreiche Wiesen sorgen für stabilere Bodentemperaturen © Theresa Petsch
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„Die Bodentemperatur ist entscheidend für viele Ökosystemprozesse wie Wasser-, Kohlenstoff- und Nährstoffdynamik sowie für die landwirtschaftliche Produktivität“, erklärt Dr. Yuanyuan Huang von der Universität Leipzig zur Studie. Bisher fehlten jedoch Erkenntnisse darüber, inwiefern Pflanzenvielfalt die Bodentemperaturen regulieren kann.

Die Studie stützt sich auf Daten des Jena-Experiments, das über einen Zeitraum von 18 Jahren Pflanzenvielfalt und Bodentemperatur auf 80 Parzellen mit unterschiedlicher Pflanzenanzahl untersuchte. Dr. Anne Ebeling, wissenschaftliche Koordinatorin, hebt hervor: „Wir haben extreme Wetterereignisse erlebt, die sich in unseren Daten widerspiegeln.“

Erstaunliche Ergebnisse zur Temperaturregulierung

Die Forschenden entdeckten, dass in Pflanzengemeinschaften mit bis zu 60 Arten die Bodentemperatur im Sommer um über 5 Grad Celsius niedriger und im Winter um 1,48 Grad Celsius wärmer war als in unbepflanzten Parzellen. Diese Unterschiede waren im Vergleich zu Monokulturen und unbepflanzten Parzellen doppelt so hoch im Sommer und fünfmal so hoch an kalten Tagen. Dies deutet auf eine signifikante stabilisierende Wirkung durch die Pflanzenvielfalt hin.

Mechanismen hinter der stabilisierenden Wirkung

Neben einer erhöhten Blattfläche, die für mehr Beschattung sorgt, erhöht die Pflanzenvielfalt auch den Gehalt an organischem Kohlenstoff im Boden, was die Wärmeleitung reduziert. Die relative Stabilität der Bodentemperatur wird durch diese Faktoren das ganze Jahr über gewährleistet.

Diese Erkenntnisse könnten entscheidend sein, um die negativen Auswirkungen extremer Klimaereignisse zu mildern. Prof. Dr. Nico Eisenhauer, Leiter der Studie, betont: „Diese Forschung zeigt die bemerkenswerte Fähigkeit der Pflanzenvielfalt, als Schutzschild gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu wirken.“ Die Studie bietet somit nicht nur neue Einblicke in die Rolle der biologischen Vielfalt, sondern auch Hoffnung im Kampf gegen den Klimawandel.“

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