Das Sojaexperiment zum Mitmachen
Auf der Suche nach passenden Sojasorten für den Anbau in Deutschland werden wieder Freiwillige gesucht, die sich am blühenden Sojaexperiment beteiligen möchten. Voraussetzung sind nur 5 m2 Fläche für den Anbau des zugesendeten Saatguts.
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Soja aus heimischem Ökolandbau, mit hervorragender Umweltbilanz und in guter Qualität – das geht, wenn man passende Sorten hat. An diesem Ziel arbeiten die Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim in Stuttgart und der Tofuhersteller Taifun-Tofu in Freiburg. In ihrem Projekt „1000 Gärten“ laden sie nun zum dritten Mal Hobbygärtnerinnen und -gärtner in ganz Deutschland zum Mitmachen ein.
An Forschung aktiv teilnehmen
Die Universität Hohenheim startet zusammen mit dem Freiburger Tofuhersteller Taifun eine Neuauflage des Citizen Science Projekts „1000 Gärten“. Bundesweit bauen Gärtner/innen verschiedene Sojasorten an und begleiten deren Entwicklung von der Aussaat bis zur Ernte. Das entsprechende Saatgut wird von den Organisatoren zugesendet. Zum Mitmachen eingeladen sind Gärtner/innen, zu Hause oder im Schrebergarten, Landwirt/innen und Gartenbaulehrer/innen, Landwirtschaftsgemeinschaften und Schulklassen. Teilnahmebedingungen sind nur 5 m2 Platz für die Pflanzen. Die Anmeldung ist ab sofort hier möglich und geht bis zum 28.02.2022.
Für einen ökologischen Sojaanbau
Zum ersten Mal wird dabei nicht nur Soja-Saatgut verschickt, sondern auch Saatgut für Blühpflanzen, die zwischen die Sojareihen gesät werden. Es entsteht ein blühendes Soja-Experiment, das Insekten Nahrung bietet, den Boden schützt und gleichzeitig Daten für die Pflanzenforschung der Universität Hohenheim einbringt. Je vielfältiger die Gärten, desto wertvoller die Daten, die anschließend wissenschaftlich ausgewertet werden:
- Welche Sojasorten gedeihen in welchen Regionen Deutschlands am besten?
- Welche Rolle spielen klimatische Bedingungen?
- Wie beeinflussen Blühstreifen die Soja- und damit die Tofuqualität?
Das Ziel ist hierbei Blühpflanzen zu finden, anhand derer sich der Sojaanbau noch ökologischer gestalten lässt. Außerdem sollen Sojasorten entwickelt werden, die sich für den ökologischen Anbau in Deutschland eignen. Dies würde Deutschland unabhängiger von Soja-Importen machen.
Auf der Suche nach geeigneten Sorten
Dass die Umweltbilanz von weltweit in Monokulturen angebautem Soja oft katastrophal aussieht, liegt an den Anbausystemen. Doch es geht auch anders: Soja kann erfolgreich in Deutschland als Teil einer sinnvollen Fruchtfolge und ohne chemisch-synthetische Spritzmittel angebaut werden. Nötig sind dafür jedoch die richtigen Sorten. Richtig heißt für Taifun-Tofu und die Universität Hohenheim: Sojasorten, die in unseren Breitengeraden gedeihen, genug Ertrag erbringen und die sich u. a. durch einen hohen Eiweißgehalt für die Tofuherstellung eignen.
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