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„Aktionsprogramm Insektenschutz“

Sonderkulturproduktion in Schutzgebieten in Gefahr

Aktuell wird die Pflanzenschutzanwendungsverordnung und ein Insektenschutzgesetz im Rahmen des „Aktionsprogramm Insektenschutz“ auf Bundesebene diskutiert. Da das Netzwerk der Spargel- und Beerenverbände hier großen Handlungsbedarf sieht, um die Spargel- und Beerenproduktion weiterhin in Schutzgebieten zu ermöglichen, hat das Netzwerk der Bundesumweltministerin Svenja Schulze eine Stellungnahme geschickt sowie die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage zur Betroffenheit und zu den Auswirkungen, an der 100 von rund 1000 angeschriebenen Betriebe vom 2. bis 8. Dezember 2020 teilgenommen haben.
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Sollte ein Anwendungsverbot von Pflanzenschutzmitteln in Schutzgebieten kommen, rechnen Spargelbetriebe mit rund 27 % Ertragseinbußen
Sollte ein Anwendungsverbot von Pflanzenschutzmitteln in Schutzgebieten kommen, rechnen Spargelbetriebe mit rund 27 % Ertragseinbußen
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„Ohne Sonderkulturen gibt es weniger Natur. Das ist das Besondere im Vergleich zu anderen großflächigen Kulturen. Blüten der Beeren- und von Spargelpflanzen liefern ein wichtiges Nahrungsangebot für Insekten, was sich in unterschiedlichen Studien zeigt. Eine Verlagerung der Anbaufläche in ungeeignete Gebiete oder gar ins Ausland ist sicher nicht im Sinne des Naturschutzes mit dem Blick auf regional produzierte Lebensmittel“, erklärt Simon Schumacher, für das Netzwerk der Spargel- und Beerenverbände sowie Vorstandssprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V. (VSSE).

Die Ergebnisse der Umfrage sprechen für sich: die betroffenen Spargelbetriebe, die an der Umfrage teilnahmen, haben im Mittel 39 % ihrer Anbauflächen in Schutzgebieten, bei den Erdbeerbetrieben sind es gar 50 %. Sollte ein Anwendungsverbot von Pflanzenschutzmitteln in Schutzgebieten kommen, rechnen Spargelbetriebe mit rund 27 % und Erdbeeranbaubetriebe mit 20 % Ertragseinbußen. 77 % der befragten Teilnehmer und Teilnehmerinnen gaben an, dass sie keine ausreichende und geeignete Ersatzflächen haben, wenn die Produktion in Schutzgebieten nicht mehr möglich sein sollte. Für manche Betriebe wäre der Wegfall von Anbauflächen in Schutzgebieten existenzbedrohend. Insgesamt 2700 Arbeitsplätze stehen laut Umfrage auf dem Spiel.

Welche Kultur ist betroffen (Anbaufläche inkl. Junganlagen und zukünftige Tauschflächen in ha)?

 

Spargel (in %)

Erdbeeren (in %)

Heidelbeeren (in %)

Himbeeren (in %)

Johannisbeeren (in %)

Sonstige Beeren (in %)

Sonstige Kulturen (in %)

FFH-Gebiet (außerhalb von Naturschutzgebiet NSG)

13,2

24,1

2,6

9,9

2,0

8,0

8,6

Naturschutzgebiete

0,7

1,0

5,9

3,3

1,0

5,0

8,2

gesetzlich geschütztes Biotop

0,8

8,4

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

Vogelschutzgebiet (außerhalb von NSG)

24,4

16,6

9,2

8,4

1,0

8,0

16,3

Anbaufläche außerhalb von Schutzgebieten

61,0

50,0

82,3

78,4

96,0

78,9

66,9

Gesamtanteil in Schutzgebieten

39,0

50,0

17,7

21,6

4,0

21,1

33,1

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