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Insektenatlas 2020

Bedrohliches Ausmaß an Artensterben

Die Heinrich-Böll-Stiftung und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) haben im kürzlich erschienenen Insektenatlas aktuelle Daten und Fakten über Nützlinge und Schädlinge in der Landwirtschaft veröffentlicht, die aufhorchen lassen.
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Das globale Insektensterben hat dem "Insektenatlas" zufolge dramatische Ausmaße angenommen
Das globale Insektensterben hat dem "Insektenatlas" zufolge dramatische Ausmaße angenommenLWG Veitshöchheim
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Die Haupt-Ursachen für das weltweite Insektensterben sind laut "Insektenatlas" fehlender Lebensraum, fehlende Nahrung und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. So seien etwa bei der Hälfte der 561 Wildbienenarten in Deutschland die Populationen rückgängig. Die Umweltschutzorganisation BUND und die Grünen-nahe Heinrich-Böll-Stiftung mahnen in der Publikation dramatische Rückgänge bei Insektenpopulationen weltweit an. "Das ist umso dramatischer, als Insekten eine der fundamentalen Lebensgrundlagen unserer Welt sind", sagte Barbara Unmüßig, Vorsitzende der Heinrich-Böll-Stiftung. Denn "ein sehr großer Teil der Pflanzenwelt" sei auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. So werde die Bestäuberleistung von Insekten in der weltweiten Agrarwirtschaft mit 200 bis 600 Milliarden US-Dollar beziffert. Bei einem Wegfall drohe bei zahlreichen Obst- und Gemüsesorten wie Äpfeln, Kirschen, Pflaumen oder Gurken ein Ernterückgang von bis zu 90 Prozent. Doch ausgerechnet die industrielle Agrarwirtschaft und der damit verbundene Einsatz von Pflanzenschutzmitteln seien der Hauptgrund für die Zerstörung der Lebensgrundlagen für Insekten, so Unmüßig.

Anlässlich der Vorstellung des Insektenatlas sagte die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner:

"Den Insektenschwund in Deutschland nehmen wir sehr ernst. Auch die Landwirtschaft tut das, denn schließlich ist sie wie kaum ein anderer auf die Bestäubungsleistung angewiesen. Deshalb haben wir als Bundesregierung das Aktionsprogramm für mehr Insektenschutz beschlossen. Wir sehen, wie weltweit der Insektenrückgang sich abzeichnet, deshalb ist es wichtig, dass weltweit agiert wird, also auch andere Länder systematisch vorgehen beim Insektenschutz. Die Abholzung ganzer Waldstriche ist das Gegenteil davon.

Für Deutschland werden wir im Rahmen des Aktionsprogramms ein bundesweites Insektenmonitoring entwickeln - das ist notwendig. Wir brauchen eine wissenschaftliche Basis, um sowohl Ursachen als auch Maßnahmen verlässlich beurteilen zu können. Denn die Gründe für den Insektenschwund sind vielfältig. Es gibt ihn auch abseits der agrarisch bewirtschafteten Flächen. Die Themen Lichtverschmutzung oder Flächenversiegelung müssen genauso in den Blick genommen werden."

 

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