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Europäische Bürgerinitiative

"Bienen und Bauern retten"

Gestern ist eine Europäische Bürgerinitiative gestartet, die chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel bis 2035 aus dem Verkehr ziehen, LandwirtInnen beim Umstieg auf eine umweltfreundliche Landwirtschaft unterstützen sowie Bienen und Ökosysteme retten möchte. Wenn es gelingt, bis September 2020 mindestens eine Million Unterschriften zu sammeln, müssen die Europäische Kommission und das Europaparlament erwägen, die Forderungen der Initiative gesetzlich zu verankern.
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Die Existenz von Bienen und LandwirtInnen soll gleichermaßen gesichert werden
Die Existenz von Bienen und LandwirtInnen soll gleichermaßen gesichert werdenBLE
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90 Organisationen aus 17 EU-Ländern starten am heutigen Montag, den 25. November, gemeinsam die Kampagne mit Unterstützung von Verbänden aus den Bereichen Umwelt, Gesundheit, Landwirtschaft und Imkerei.

Internationale WissenschaftlerInnen fordern eindringlich einen Systemwandel, um den Zusammenbruch der Natur zu stoppen. Ein Viertel der Wildtiere in Europa ist stark bedroht, die Hälfte unserer Naturgebiete befindet sich in einem kritischen Zustand und unsere Lebensgrundlagen sind in Gefahr.

Unterdessen werden Millionen von Bäuerinnen und Bauern durch unfairen Wettbewerb und mangelnde politische Unterstützung vom Markt gedrängt. In der EU sind zwischen 2005 und 2016 vier Millionen kleine und mittelgroße Betriebe verschwunden.

Die Bürgerinitiative fordert die Europäische Kommission auf, Gesetzesvorschläge einzubringen für:

1. den Ausstieg aus synthetischen Pestiziden bis 2035: Reduktion des Pestizideinsatzes um 80 Prozent bis 2030, beginnend mit den gefährlichsten, um bis 2035 100 Prozent frei von synthetischen Pestiziden zu sein.

2. die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt: Wiederaufbau der natürlichen Ökosysteme in landwirtschaftlichen Gebieten, so dass die Landwirtschaft zu einer Quelle der biologischen Vielfalt wird.

3. die Unterstützung der LandwirtInnen bei der Transformation: Kleinteilige, vielfältige, und nachhaltige landwirtschaftliche Strukturen und agrarökologische Anbaumethoden sollen gefördert und die
Forschung zu pestizid- und gentechnikfreiem Anbau vorangetrieben werden.

Helmut Burtscher von Global 2000 / Friends of the Earth Austria: „Nur eine nachhaltige, pestizidfreie Landwirtschaft kann die Nahrungsmittelversorgung jetziger und zukünftiger Generationen sicherstellen und Antworten auf die wachsenden Herausforderungen des Klimawandels geben. Darüber hinaus trägt sie zum Erhalt der Biodiversität bei und reduziert die Treibhausgasemissionen. Eine verantwortungsbewusste europäische Agrarpolitik muss daher die Weiterentwicklung der agrarökologischen Methoden fördern und die LandwirtInnen beim Übergang zu einer pestizidfreien Produktion unterstützen."

Veronika Feicht vom Umweltinstitut München: „Wir bringen den Kampf gegen synthetische Pestizide auf die europäische Ebene, indem wir allen EuropäerInnen, die ein neues Agrarsystem fordern, eine einheitliche Stimme geben. Die BürgerInnen wollen ein System, das die biologische Vielfalt und die Ökosysteme nicht länger schädigt oder die Verbraucher gesundheitlich belastet, sondern die Existenz von Bienen und LandwirtInnen gleichermaßen sichert. Mit unserer Initiative setzen wir uns dafür ein, dass diese Art der Landwirtschaft in ganz Europa Realität wird."

François Veillerette von Générations Futures: "Wir fordern die europäischen BürgerInnen auf, diese Initiative für ein rasches Auslaufen aller synthetischen Pestizide in der EU zu unterstützen. Wir hoffen, dass sich bald Millionen von Menschen unseren Forderungen anschließen, Pestizide zu verbieten, die Landwirtschaft zu verändern, die LandwirtInnen beim Übergang zu unterstützen und die biologische Vielfalt zu schützen.

Die Kampagne wird von einer branchenübergreifenden Allianz zivilgesellschaftlicher Organisationen aus den Bereichen Umwelt, Gesundheit, Landwirtschaft und Imkerei durchgeführt. Zu den Organisatoren zählen unter anderem die europäischen Netzwerke Friends of the Earth Europe und Pesticide Action Network (PAN) sowie das Münchner Umweltinstitut, die Aurelia-Stiftung (Deutschland), Générations Futures (Frankreich) und GLOBAL 2000 / Friends of the Earth Austria.

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