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Volksbegehren in Baden-Württemberg

Rettet die Bienen!

In Baden-Württemberg initiiert die gemeinnützige Einrichtung proBiene, ähnlich wie in Bayern, ein Volksbegehren unter dem Motto „Rettet die Bienen!“. Nicht nur in Bayern nimmt das Artensterben dramatische Ausmaße an. Der Rückgang von Bienen, Schmetterlingen, Amphibien, Reptilien, Fischen, Vögeln, Kleinsäugern und Wildkräutern ist auch in Baden-Württemberg alarmierend.
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In Baden-Württemberg initiiert die gemeinnützige Einrichtung proBien ein Volksbegehren unter dem Motto „Rettet die Bienen!“
In Baden-Württemberg initiiert die gemeinnützige Einrichtung proBien ein Volksbegehren unter dem Motto „Rettet die Bienen!“proBiene
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Bayern hat gezeigt, dass Bürgerinnen und Bürger einen Wandel im Umgang mit unserer Lebensgrundlage wollen und dafür Verantwortung übernehmen. Mit diesem beflügelten Willen soll es in Baden-Württemberg weitergehen.

„Als Berufsimker erfahren wir täglich, was es heißt, wenn Insekten mit Ihrer Umwelt zu kämpfen haben“, so Imkermeister David Gerstmeier. „Zum Beispiel sind Notfütterungen der Bienen mit Zucker für Imker in Baden-Württemberg fester Bestandteil der Jahresarbeit. Das liegt vor allem am fehlenden Blühangebot.“ Neben der Honigbiene, die von Imkerinnen und Imker gepflegt wird, sind viele Tier- und Pflanzenarten von Ackergiften sowie durch Nahrungsmangel und Biotopverluste stark gefährdet. So sind zum Beispiel in Baden-Württemberg die Zwergfledermaus, Feldlerche, und Geißklee-Bläuling vom Aussterben bedroht. Sehr drastisch ist es bei den 420 Wildbienenarten, von denen über die Hälfte im Ländle auf der Roten Liste steht.

Mit dem Volksbegehren soll eine Erweiterung der Lebensräume und Blühangebote sowie eine Reduzierung von Pestiziden für ein artenreiches Baden-Württemberg geschaffen werden.

Die Hauptforderungen:
• 50 % Ökolandbau bis zum Jahr 2035
• 100 % der Staatsflächen werden ökologisch bewirtschaftet
• Halblierung der Pestizidmenge bis 2025
• Erweiterung des Biotopverbundes
• Extensivierung der Wiesenbewirtschaftung
• Intensivierung der Forschung und Bildung zu ökologischer Landwirtschaft und Naturschutz
• Monitoring und jährlicher öffentlicher Bericht zur Artenvielfalt

Initiative Volksbegehren

Das Volksbegehren soll die lobenswerten Ziele der baden-württembergischen Landesregierung zum Naturschutz, Ökolandbau und Landwirtschaft stärken, weiterreichende Ziele einbringen und durch eine gesetzliche Verankerung fixieren. „Für die Landwirte im Ländle, die auf Qualität setzen, ist es eine riesen Chance. Es ist auch unser Verantwortung eine enkeltaugliche Zukunft zu gestalten.“ erläutert Tobias Miltenberger, Geschäftsführer der gemeinnützigen Einrichtung proBiene und Initiator der Initiative „Volksbegehren zur Rettung der Artenvielfalt in Baden-Württemberg“.

Erster Unterstützer ist der Anbauverband Demeter e.V., dem über 500 landwirtschaftlichen Betrieben in Baden-Württemberg angeschlossen sind. Aktuell wird mit juristische Begleitung an den konkreten Formulierungen für das Naturschutzgesetz Baden-Württemberg gearbeitet und weitere idelle und finazielle Unterstützerinnen und Unterstützer für das Volksbegehren gesucht. Eingeladen sich der Allianz anzuschließen sind Bürgerinnen und Bürger, Landwirte, Verbände, Unternehmen und weitere Einrichtungen. Auf der Kampagnen-Webseite www.artensterben-stoppen.de kann man sich bereits in den Newsletter eintragen.

proBiene - Freies Institut für ökologische Bienenhaltung hat das Ziel, das Wissen um die essentielle Bedeutung der Biene zu verankern, einen respektvollen Umgang mit ihr zu etablieren und sie in ihrer Gesundheit zu stärken. Das Freie Institut lehrt und entwickelt Methoden der biodynamischen Imkerei. proBiene wurde im Jahr 2016 von Demeter-Berufsimkern gegründet und führt jährlich über 1.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene an Bienen, veranstaltet Seminare, publiziert und betreibt Forschungsprojekte für eine zukunftsfähige Bienenhaltung. Mehr zu proBiene: www.probiene.de

1 Kommentare
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  • fritz49 01.03.2019 09:11
    Unsere bisher Kleinbäuerliche Landwirtschaft wurde ein Opfer der Rationalisierung. Aus Äcker von 10 ar Größe wurden Äcker mit einer Schlaggröße von 5 oder 10 ha. Allen Branchen wird Rationalisierung zugestanden nur den Landwirten augenscheinlich nicht. Diese Schlaggrößen sind für ein Überleben der Landwirtschaft absolut notwendig Alle reden von Monokultur und sind sich der Bedeutung nicht mal bewusst. Monokultur ist der Anbau einer einzelnen Kulturart auf einem Acker egal ob dieser Acker nur 5 ar oder 10 ha groß ist. Wobei diese "Monokulturen" wie z.B. der Mais durch Untersaat, von weitem nicht wahrnehmbar, eigentlich gar keine Monokultur mehr ist. Was das Retten der Bienen betrifft: Der Raps, bisher nach dem Obstbau, die größte Tracht wurde ein Opfer zum einen dem Verbot der Neonic's und zum andern der Marktpreis. Auch ein Biobetrieb kann sich keine (Un)Wildkrautkonkurrenz auf dem Acker leisten. Anstatt die Bauern in eine Ecke zu stellen wäre es sinnvoller mal den englischen Rasen oder die Schotterflächen in den Vorgärten anzuprangern. Diese "Kleinflächen" hätten die Wirkung von "Kleinbiotopen". Auch vergisst man gerne die Witterung in die Bewertungen ob viele oder wenig Insekten einzubeziehen. Was passiert in Zukunft mit den Biopreisen wenn fast alles Bio sein soll? Die Biopreise werden in den Keller rasseln auf das Niveau der konventionellen Preise. Was hat sich dann für die Landwirte geändert? Dass das Einkommen für alle gesunken ist. Die Naturkostläden werden für die Biobauern wegfallen und Lidl, Aldi und co werden auch auf diesem Sektor die Preise nach unten diktieren.
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