Heilpflanze des Jahres: Würziger Anis
Der Verein zur Förderung der naturgemäßen
Heilweise nach Theophrastus Bombastus
von Hohenheim hat Anis zur Heilpflanze
des Jahres 2014 gekürt. Die Inhaltsstoffe der
Anisfrüchte sind schleimlösend, verdauungsfördernd,
blähungs-treibend und können auch
viele chronische Krankheiten positiv beeinflussen.
Bei stillenden Müttern regt Anis den Milchfluss
an.
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Bekannt ist Anis (Pimpinella anisum) seit der
Antike als markantes Gewürz v.a. für Backwaren
und alkoholische Spezialitäten wie griechischer
Ouzo oder türkischer Raki. Dem griechischen
Arzt Dioskurides lag Anis am Herzen,
und Plinius der Ältere schrieb in seiner „Naturgeschichte“:
„... er gibt dem Atem einen guten
Geruch, dem Gesicht ein jugendliches Aussehen
und erleichtert schwere Träume, wenn man
ihn über dem Kopfkissen aufhängt“.
Anis, volkstümlich auch Süßer Kümmel,
Brotsamen, Anais, Arnis und Runder Fenchel
genannt, zählt zur Familie der Doldenblütler
(Umbelliferae). Ursprünglich beheimatet in den
östlichen Mittelmeerländern, nutzten ihn auch
bald die Römer in vielfältiger Weise. Von Italien
aus kam das Gewürzkraut über die Alpen und
war hier im Mittelalter als Heilpflanze und Küchengewürz
vielfältig im Gebrauch.
Anis kann im Garten an einem sonnigen
Standort kultiviert werden (Aussaat ab Ende
März). Auf den 30 bis 50 cm hohen Stängeln
erscheinen im Juli und August die weißen Blütendolden,
aus denen sich kleine eiförmige
Früchte mit jeweils 2 Samen bilden. Sie enthalten
die bedeutsamen ätherischen Öle (besonders
Anethol) und werden geerntet, sobald sich
die Hauptdolden bräunlich verfärben. Am besten
schneidet man die ganzen Pflanzen ab,
bündelt sie und hängt sie zum Trocknen kopfüber
auf. Darunter sollte man ein sauberes Tuch
legen, da die reifen Samen herausfallen bzw.
leicht herausgeklopft werden können.
Edgar Gugenhan, Stuttgart
Edgar Gugenhan, Stuttgart
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